Neue Ausgabe: Die Zeitschrift Virus zu “Gesellschaft und Psychiatrie in Österreich 1945 bis ca. 1970”

01714_87b4e2e1306fe97c745d3e3a7d9ed644Band 14 der Zeitschrift Virus – Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin ist der “Gesellschaft und Psychiatrie in Österreich von 1945 bis ca. 1970” gewidmet.

Der Leipziger Universitätsverlag kündigt die Ausgabe von 2016 wie folgt an:

Der vorliegende, auf den Ergebnissen einer einschlägigen Konferenz basierende Band 14 der Zeitschrift Virus widmet sich schwerpunktmäßig dem Thema „Gesellschaft und Psychiatrie in Österreich 1945 bis ca. 1970“. In insgesamt 15 Beiträgen erörtern in- und ausländische AutorInnen aus unterschiedlichen Disziplinen zentrale Aspekte dieses bislang historisch-wissenschaftlich noch wenig bearbeiteten Abschnitts der österreichischen Psychiatriegeschichte.

Die vorgestellten Forschungsergebnisse zu Institutionen, ‚Schulen‘ und Berufsvereinigungen, zu spezifischen Diskursen und Praktiken sowie zu den Berufsbiographien prominenter Akteure machen deutlich, dass das ‚soziale Subfeld‘ Psychiatrie in der Nachkriegszeit in erheblichem Ausmaß von den ideologischen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Zwischenkriegs- sowie der NS-Zeit geprägt blieb – durch personelle und strukturelle Kontinuitäten ebenso wie durch die in jenen Jahren verursachten Zerstörungen, die als Mangel an fachlich und ethisch kompetentem Personal, an sozialen und materiellen Ressourcen noch über die hier fokussierte Periode hinaus nachwirken. Zugleich zeigt eine eingehendere Auseinandersetzung mit der Thematik aber auch die sehr bald nach Kriegsende in Gang gesetzten Bestrebungen unterschiedlicher Akteure, diesen Zuständen möglichst entgegenzuwirken. Bis zum Beginn größerer Psychiatriereformen in den 1970er Jahren war dieser Weg aber offenkundig ein steiniger.

Der Band enthält neben den unten aufgelisteten Beiträgen auch Projektvorstellungen und Rezensionen zum Thema. Das vollständige Inhaltsverzeichnis des Bandes finden Sie hier.

Beiträge

Gerhard Baader: Der gesellschaftliche Hintergrund der Psychiatrie in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands (ab 1949 Bundesrepublik Deutschland) 1945–1970

Eberhard Gabriel: Zum Wiederaufbau des akademischen Lehrkörpers in der Psychiatrie in Wien nach 1945

Hartmann Hinterhuber: Zum Wiederaufbau des akademischen Lehrkörpers in der Psychiatrie in Innsbruck nach 1945. Die Lehrstühle und Klinikleitungen, die Habilitationen und die Lehrveranstaltungen an der Psychiatrisch-Neurologischen Klinik Innsbruck

Carlos Watzka: Die „Fälle“ Wolfgang Holzer und Hans Bertha sowie andere „Personalia“. Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Grazer Psychiatrie 1945–1970

Hartmann Hinterhuber: Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Psychiatrie Tirols nach 1945

Hans Rittmannsberger: Psychiatrie in Oberösterreich nach 1945 und der Neubau des psychiatrischen Krankenhauses

Ingrid Arias: Hans Hoff (1897–1969) – Remigrant und Reformer? Neue Impulse oder Kontinuität in der Psychiatrie nach 1945?

Marianne Springer-Kremser: Die Neukonstituierung der Psychotherapeutischen Schulen und der Beginn der Akademisierung der Psychotherapie

Samy Teicher / Elisabeth Brainin: Psychoanalyse nach der Nazizeit. Die Wiener Psychoanalytische Vereinigung und ihr Umgang mit dem Nationalsozialismus nach 1945

Alfred Springer: Psychopharmakologische Forschung und Behandlung an der Wiener Psychiatrischen Universitätsklinik und die Frühphase des Collegium Internationale Neuro-Psychopharmacologicum (CINP)

Ernst Berger: Die Kinderpsychiatrie in Österreich 1945–1975. Entwicklungen zwischen historischer Hypothek und sozialpsychiatrischem Anspruch

Elisabeth Dietrich-Daum: Kinder und Jugendliche aus Südtirol auf der Kinderbeobachtungsstation von Maria Nowak-Vogl in Innsbruck (1954–1987) – ein Projektbericht

Ina Friedmann: „Es handelte sich um einen sonderlinghaften, triebhaft veranlagten Knaben.“ Beispiele heilpädagogischer Gutachten für das Wiener Jugendgericht während der Jahre 1920 bis 1970

Wolfgang Stangl: „Wir können mit Verbrechern Mitleid haben, aber schwach werden dürfen wir ihnen gegenüber nicht“. Psychiatrische Diskurse zwischen 1945 und den 1970er Jahren zum Maßnahmenvollzug in Österreich

Heiner Fangerau: „Gesellschaft und Psychiatrie in Österreich 1945 bis ca. 1970.“ Kommentar zur Jahrestagung 2014 „Geschichte(n) von Gesundheit und Krankheit“ des Vereins für Sozialgeschichte der Medizin

Für die Ankündigung des Bandes auf H-Soz-Kult, hier klicken.

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